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Thermografie-Befliegung im Rahmen einer Studie zur Wärmebelastung an Kitas und Grundschulen

Die klimawandelbedingt zunehmende Wärmebelastung für die Bevölkerung wurde im Rahmen der Jenaer Klimaanpassungsstrategie (2012) als eines der prioritären Handlungsfelder für die Stadt identifiziert. Im Rahmen eines aktuellen Pilotprojektes, das die Wärmebelastung an Kindertagesstätten und Grundschulen im Stadtgebiet untersucht und Vorschläge zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität für die Kinder und Pädagogen erbringen soll, führte ThINK zusätzlich eine Thermografie-Befliegung der  Heinrich-Heine-Grundschule im Ortsteil Wenigenjena durch.

 

 

Unser Oktokopter wurde mit einer optischen Kamera (Luftbild, links)  und Thermalkamera (Wärmebild, rechts) für zeitgleiche Aufnahmen bestückt. Die Aufnahmen visualisieren eindrucksvoll, wie die Oberflächentemperatur von verschiedenen Einflussgrößen in stark differenzierter Intensität beeinflusst wird. Als besonders überwärmt (T 60 °C) treten bspw. sonnenexponierte Flächen mit besonderer Beschaffenheit, Materialeigenschaften und Farbe hervor (z. B. Dachflächen, parkende Autos). Auch die große Bedeutung der Albedo (Reflexionsvermögen von Oberflächen) wird anhand der Aufnahmen erkenntlich: Der westliche Gebäudetrakt mit schwarzem Flachdach (ca. 65 °C) heizt sich stärker auf als der östliche Trakt mit etwa 60 °C Oberflächentemperatur. Hervorzuheben ist zudem der Temperatur-mindernde Einfluss von Beschattung und Verdunstungskühlung. Zum Zeitpunkt der Aufnahmen ist der westliche Bereich des Schulhofs bereits deutlich länger der Sonneneinstrahlung ausgesetzt als der östliche und teilweise noch beschattete Hofbereich. Über dem Schulhof besteht daher ein Temperaturunterschied von etwa 25 °C (ca. 50 °C im Eingangsbereich des Schulhofs bis ca. 25 °C im Gebäudeschatten des Westtraktes). Auch der Schattenwurf von Bäumen und den vergleichsweise kleinen Sträucher auf dem Schulhof erzeugt deutliche Temperaturdifferenzen zu umgebenden nicht beschatteten Bereichen. Ebenso zeigt sich die kühlende Wirkung vegetationsbestandener Freiflächen, wie etwa beim Vergleich des versiegelten und überwärmten Bolzplatzes (55 bis 60 °C, südwestlicher Bildausschnitt) und den diesen umgebenden Rasenflächen (35 bis 50 °C). Eine Zwischenstellung (ca. 55 °C) nimmt der nördlich anschließende Spielplatz ein, der aufgrund seiner Kies-/Sandunterlage zwar Niederschlagswasser aufnimmt, dieses allerdings kaum zu speichern und somit zu verdunsten vermag.

Das Pilotprojekt „Untersuchung der Wärmebelastung an kommunalen Kindertagesstätten und Grundschulen der Stadt Jena“ wird von ThINK in enger Zusammenarbeit mit dem Fachdienst Stadtentwicklung/Stadtplanung der Stadtverwaltung Jena und dem Auftraggeber Kommunale Immobilien Jena (KIJ) durchgeführt.

 

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