Klimawandelanpassungskonzept für den Landkreis Oberallgäu (2023-aktuell)

Im Oktober 2023 wurde ThINK gemeinsam mit unserem Partnerbüro KlimaKom eG vom aus 28 Gemeinden bestehenden südlichsten Landkreis Deutschlands, dem Landkreis Oberallgäu, zur Erstellung eines Klimawandelanpassungskonzeptes beauftragt. Aufgrund seiner komplexen Topographie und geographischen Rahmenbedingungen stellt der Landkreis Oberallgäu ein sehr spannendes Untersuchungsgebiet dar.

Das Konzept besteht im Wesentlichen aus den klassischen Inhalten und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Im Projekt werden acht Themenfelder (z. B. Wärmebelastung für die Bevölkerung, Überschwemmungen durch Hochwasser und Starkregen, Einfluss des Klimawandels auf den Tourismus) mit besonderem Schwerpunkt behandelt.

Während des gesamten Projektzeitraumes erfolgt die Beteiligung von wichtigen Akteuren und der Öffentlichkeit. Dabei wird neben Veranstaltungen im Landkreis und Informationen auf dessen Webseiten zusätzlich auch auf die digitale Bürgerplattform PUBinPLAN zurückgegriffen, um eine möglichst breite Beteiligung zu gewährleisten.

Wertvolle Unterstützung bei der Konzepterstellung erhalten wir dabei von der Klimawandelanpassungsmanagerin Svenja Thielsch. Der Projektabschluss ist für den Januar 2025 vorgesehen.

Webseite des Landkreises zum Konzept

Hitzeaktionsplan Jena (2023-aktuell)

Die Zunahme und Verstärkung hitzebedingter Extremereignisse ist auch im Freistaat Thüringen Realität, wie Datenanalysen des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) zeigen. Thüringenweit war das vergangene Jahrzehnt die bislang wärmste Dekade seit Beginn der Messungen 1881. So traten die sechs wärmsten Jahre innerhalb der vergangenen neun Jahre auf. 2022 war mit einer Durchschnittstemperatur von 10,0 °C das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen und zugleich das sonnenscheinreichste. Zusätzlich stellte der Sommer 2022 alle vorangegangenen Extremsommer in den Schatten. Klimaprojektionen zeigen, dass bereits gegen Ende dieses Jahrzehnts solche Sommer die neue Normalität sein könnten.

Jena hat die Dringlichkeit zur Anpassung an extreme Hitze erkannt und sich bereit 2022 das Ziel gesetzt, bis zum Frühling 2024 einen Hitzeaktionsplan (HAP) als detaillierte und konkrete Handlungsanleitung für die Stadtverwaltung und alle externen relevanten Akteure zu erarbeiten (Stadtratsbeschluss vom 16.11.2022, TOP 17). ThINK unterstützt die Stadtverwaltung bei der Erstellung des HAP. Mit dem Hitzeaktionsplan sollen die Gesundheitsrisiken, die von anhaltender extremer Hitze ausgehen, kommuniziert, alle wichtigen Akteure für das Thema sensibilisiert und effektive Maßnahmen zur Verbesserung des Hitzeschutzes im Stadtgebiet erarbeitet werden.

Kernstück ist die Ausarbeitung effektiver Maßnahmen in den Bereichen Risikokommunikation, vorbereitende Hitzeprävention, Bewältigung von Akutereignissen extremer Hitze sowie das Monitoring und die Evaluation der Maßnahmenwirksamkeit.

Ziel ist es, die Anzahl der Krankheits- und Todesfälle im Zusammenhang mit Hitze im Jenaer Stadtgebiet zu reduzieren und die Risiken durch extreme Hitze in Jena immer weiter zu verringern. Zu den besonders durch Hitze betroffenen Gruppen zählen Ältere (> 65 Jahre), (chronisch) Kranke, pflegebedürftige Menschen, Schwangere, Ungeborene, Kleinkinder, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderung, Substanzabhängige, Obdachlose sowie Menschen, die sich arbeits- oder freizeitbedingt der Hitze aussetzen müssen oder wollen. Besonders problematisch ist die Gruppe isoliert lebender älterer Personen, die nicht durch soziale oder pflegende Dienste betreut werden.

Für die erfolgreiche Erarbeitung und Umsetzung des HAP werden alle relevanten Akteure der Stadtverwaltung und wichtige externe Akteure aktiviert, um den Status quo der Stadt Jena zu erfassen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Wichtige Fragen dabei sind:

  • Wer ist bereits mit Hitzeschutz befasst?
  • Welche Maßnahmen sind schon umgesetzt, in Planung oder als Idee vorhanden?
  • Wo bestehen bereits Netzwerke und Kooperationen, auf denen aufgebaut werden kann?
  • Wo sind strategische Lücken im Schutzschild?
  • Was ist mit den vorhandenen Mitteln und Ressourcen machbar?
  • Welche Faktoren fördern oder behindern die Umsetzung?
  • Wie können gemeinsam Lösungen gefunden werden?

Die Beteiligung und Sensibilisierung aller relevanten Akteure wird dazu beitragen, konkrete und zielführende Maßnahmen auszuarbeiten und zu realisieren, um den Schutz vulnerabler Gruppen zu verbessern, zum gesundheitsfördernden Verhalten in Hitzesituationen zu befähigen, die Hitzevorsorge zu verbessern ebenso wie die Bewältigung akuter Hitzeereignisse effizienter zu gestalten. Es werden Verantwortlichkeiten geklärt und konkrete Strukturen erarbeitet (z. B. Informationskaskaden, Handlungsabläufe), damit die Hilfe schnell bei den gefährdeten Menschen ankommt.

Langfristig hitzemindernde Maßnahmen werden im HAP nachrangig behandelt, da die Stadt Jena hier bereits sowohl theoretisch als auch praktisch gut ausgerüstet (z. B. in der Stadtplanung, bei der standort- und klimawandelgerechte Gehölzwahl, durch bauliche Maßnahmen). ThINK erarbeitete beispielsweise das Jenaer Konzept für „Stadt- und Straßenbäume im Klimawandel“, das seit 2016 vom Stadtrat als kommunale Leitlinie und Handlungsgrundlage für Fachplanungen legitimiert ist und dazu beiträgt, durch geeignete Pflanzungen die Stadt zu beschatten und zu kühlen. Generell gilt es, Hitze als neue saisonale Normalität zu begreifen, deren Bewältigung eine Querschnittsaufgabe für die Stadtverwaltung und externe Akteure darstellt.

Klimaanpassungskonzept Altstadthort Altlandsberg (2023-aktuell)

Die Stadt Altlandsberg in Brandenburg möchte ihren Altstadthort für die Herausforderungen des Klimawandels fit machen. Dafür wurden wir mit der Erstellung eines Klimaanpassungskonzeptes für den Altstadthort beauftragt. Etwa 280 Kinder aus den Klassenstufen 1 – 3 besuchen den Hort während des Schuljahres.

Das Areal wird mittels Drohne abgeflogen und wir werden auf dieser Grundlage ein detailgetreues 3D-Modell erstellen. Dies ermöglicht es uns, gezielt Maßnahmen zu planen und umzusetzen, um Hitzebelastung in den Sommermonaten zu reduzieren und gleichzeitig Überflutungen durch Starkregen entgegenzuwirken.

Ein weiterer zentraler Bestandteil unseres Ansatzes ist der Dialog mit der Belegschaft des Horts. Durch Gespräche mit den Mitarbeitenden haben wir wichtige Erkenntnisse über spezifische Belastungen und Bedarfe im Zusammenhang mit Hitze und Überflutungen gewonnen. Diese direkte Einbindung ermöglicht es uns, bedarfsgerechte Maßnahmen zu entwickeln, die nicht nur effektiv, sondern auch praxisnah sind.

Für eine umfassende Analyse der Situation vor Ort werden wir die erhobenen Daten nutzen und konkrete Handlungsbedarfe und Maßnahmen ableiten. Die Ergebnisse werden in Plänen, Ansichten und Schnitten grafisch dargestellt, um ein gut nachvollziehbares und vor allem wirksames Konzept für die Kinder sowie die Mitarbeitenden des Altstadthorts in Altlandsberg zu entwickeln.

Klimaanalyse für die Wissenschaftsstadt Darmstadt (2023-aktuell)

Im Juli 2023 wurde ThINK von der Stadt Darmstadt zur Erstellung einer städtischen Klimaanalyse beauftragt. Zentrale Bestandteil der Stadtklimaanalyse ist die Erstellung einer Klimafunktionskarte sowie einer Planungshinweiskarte nach VDI 3787 Blatt 1. Deren Grundlage ist wiederum eine Kaltluftmodellierung mit dem Kaltluftabflussmodell des DWD KLAM_21.

Weiterhin wird u.a. auf Basis von Fernerkundungsdaten ein Wärmebelastungsindex für das gesamte Stadtgebiet berechnet und auf Grundlage des Digitalen Oberflächenmodells eine hochaufgelöste Verschattungsanalyse durchgeführt. Nachdem etwaige Wärmehotspots feststehen, werden zwei bis drei von Ihnen im Sommer 2024 im Rahmen einer sehr hoch aufgelösten Thermaldrohnenbefliegung genauer untersucht. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen in einem auf die Stadt Darmstadt angepassten Maßnahmenkatalog münden.

Im Projekt liegt neben den klassischen Inhalten der Fokus auf einer detaillierten Analyse der Wärmebelastung von sozialen Einrichtungen (Schulen, Kitas, Pflegeheime, Krankenhäuser). Für alle soll die lokalklimatische Situation auf Basis der Wärmebelastung im unmittelbaren Umfeld der Einrichtungen betrachtet werden. Anschließend werden die Einrichtungen in ein Ranking von der höchsten bis zur geringsten Wärmebelastung überführt. Dies soll dabei helfen besonders betroffene Einrichtungen am schnellsten mit geeigneten Maßnahmen zur Verbesserung der Situation zu helfen.

Die Klimaanalyse soll planmäßig im Mai 2024 abgeschlossen sein. Die Thermaldrohnenbefliegung wird nach Projektende erfolgen.

Stadtklimagutachten für die Stadt Griesheim (2023-aktuell)

Im Juli 2023 wurde ThINK von der Stadt Griesheim zur Erstellung eines Stadtklimagutachtens beauftragt. Zentrale Bestandteil der Stadtklimaanalyse ist die Erstellung einer Klimafunktionskarte sowie einer Planungshinweiskarte nach VDI 3787 Blatt 1. Deren Grundlage ist wiederum eine Kaltluftmodellierung mit dem Kaltluftabflussmodell des DWD KLAM_21.

Weiterhin wird u.a. auf Basis von Fernerkundungsdaten ein Wärmebelastungsindex für das gesamte Stadtgebiet berechnet und auf Grundlage des Digitalen Oberflächenmodells eine hochaufgelöste Verschattungsanalyse durchgeführt. Nachdem etwaige Wärmehotspots feststehen, werden vier von Ihnen im Sommer 2024 im Rahmen einer sehr hoch aufgelösten Thermaldrohnenbefliegung genauer untersucht. Sobald alle Ergebnisse vorliegen, soll gemeinsam mit der Stadt Griesheim ein maßgeschneideter und zielgerichteter Maßnahmenkatalog erstellt werden.

Dieses Projekt enthält weiterhin einige Arbeitspakete, welche nicht immer Teil von klassischen Stadtklimakonzepten sind. So ist eine zweite Kaltluftmodellierung geplant, welchen den Stadtzustand im Jahr 2035 berücksichtigen soll und alle geplanten Flächenveränderungen im Stadtgebiet von Griesheim berücksichtigt. Damit kann quantitativ beurteilt werden, welche klimatische Auswirkungen bei vollständiger Umsetzung der geplanten Vorhaben zu erwarten wären. Weiterhin ist auch eine Analyse der Wegebeziehungen der Griesheimer Bevölkerung zu den vorhandenen urbanen Klimaoasen geplant.

Die Stadtklimaanalyse soll planmäßig im Oktober 2024 abgeschlossen sein.