Hitzeinseln Sachsen

Im Rahmen dieses vom LfULG Sachsen beauftragten Projektes soll als Hauptziel für das gesamte Bundesland Sachsen eine digitale Hitzebelastungskarte aus frei verfügbaren Fernerkundungsdaten (Satellitendaten) abgeleitet werden. Dabei werden u.a. Landsat-8/9 Daten zur Berechnung der Landoberflächentemperatur und Sentinel-2 Daten zur Ableitung des NDVI (Normalized Difference Vegetation Index) zum Einsatz kommen.

In einem ersten Schritt wird die digitale Hitzebelastungskarte unter Integration der Standorte sozialer Einrichtungen für das Stadtgebiet von Chemnitz mit einer räumlichen Auflösung von 10 m x 10 m erstellt. Zusätzlich erfolgt eine Auswertung der vergangenen und für die Zukunft prognostizieren Klimatischen Veränderungen in Chemnitz. Weiterhin werden im Sommer für zwei ausgewählte Standorte hochaufgelöste Thermaldrohnenbefliegungen zur Mittagszeit sowie nach Sonnenuntergang durchgeführt.

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In einem zweiten Schritt soll dann die Hitzebelastungskarte unter Verwendung der selben Datengrundlagen für ganz Sachsen mit einer räumlichen Auflösung von 10 m x 10 m berechnet werden. Etwaige Herausforderungen bei der Erstellung und Einschränkungen bei der Interpretation des finalen Produktes werden im Rahmen des Endberichtes kritisch diskutiert.

Der Projektabschluss ist im Februar 2024 vorgesehen.

Wir hoffen sehr, dass wir mit diesem innovativen Projekt deutlich machen können, welch großes Potenzial im Nutzen von frei verfügbaren Fernerkundungsdaten bei der Untersuchung des städtischen Wärmeinseleffektes liegt.

Klimaanpassungskonzept Plauen (2023/aktuell)

Ziel des Projektes ist, ein Klimaanpassungskonzept für die Stadt Plauen zu erstellen.

Dabei wird zunächst eine umfangreiche Bestandsaufnahme sowie Stadtklima- und Betroffenheitsanalysen erstellt, um beispielsweise Wärmeinseln und andere Hot Spots zu erkennen, die im Laufe des zunehmenden Klimawandels und seiner Folgen immer mehr zu Problemorten werden können. Themen wie Überwärmung, Kaltluftströme und Extremereignisse wie Starkregen und Überschwemmungen werden dabei im Vordergrund stehen.

Aufbauend auf diesen Analysen werden, unter Einbezug verschiedenster Akteure, Maßnahmen entwickelt, mit denen die Stadt Plauen resilienter für die zu erwartenden Schwierigkeiten wird. Ein Verstetigungs- und Controllingkonzept sowie eine Kommunikationsstrategie sollen dazu beitragen, dass eine hohe Umsetzungsquote erreicht wird, und dies auch mit hoher Akzeptanz und unter Einbezug der Bürger:innen.

Das Projekt ist bis Ende 2024 geplant.

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Identifizierung schützenswerter Gebiete mit fernerkundlichen Methoden zum Zwecke der Ausweitung des kohärenten Netzwerks an Schutzgebieten in der Antarktis (2020 - aktuell)

Das Umweltbundesamt hat ThINK damit beauftragt, ein Gebiet in der Antarktis ausfindig zu machen, welches als potentielles Schutzgebiet (ASPA) von Deutschland vorgeschlagen werden kann. Dazu haben wir antarktisweit Regionen gesucht, die sich beispielsweise durch besondere Biodiversität oder das Vorkommen von lokalen Einzigartigkeiten auszeichnen und bisher keinen Schutzstatus aufweisen. Auch Kriterien wie die logistische Erreichbarkeit für regelmäßige Untersuchungen oder die Gefährdungssituation durch z.B. den Menschen oder auch den Klimawandel wurden beachtet. Methodisch haben wir für diese Auswahl potentiell infrage kommender Gebiete vor allem fernerkundlich gearbeitet (Satellitendaten), aber auch Literaturrecherche und Kommunikation mit internationalen Forschenden aus allen möglichen Fachrichtungen waren wichtige Bausteine.

Insgesamt wurden auf diese Weise 15 Gebiete ausfindig gemacht, die sich prinzipiell oder in einzelnen Punkten eigneten. Gemeinsam mit einem Expertenbeirat der deutschen Antarktisforschung und dem Auftraggeber Umweltbundesamt wurden letztlich zwei dieser Gebiete ausgewählt: die aus mehreren Einzelinseln bestehenden "Danger Islands" an der Spitze der antarktischen Halbinsel sowie unser Expeditionsgebiet, das "Otto-von-Gruber-Gebirge".

Diese Gebiete wurden bei der ATCM 2022 (Antarctic Treaty Consultative Meeting - Konsultativtreffen zum Antarktisvertrag) als ASPA vorgeschlagen und von den Vertragsstaaten angenommen. Damit ist die erste große Hürde auf dem Weg zur Einrichtung der Schutzgebiete genommen.

Für beide Gebiete muss nun ein sogenannter Managementplan erstellt werden. Dieser legt fest, welche Schutzgüter in den Gebieten geschützt werden, welche Schutzmaßnahmen dazu ergriffen werden, und wie der Erhalt des Gebietes bzw. die Wirkung der Schutzmaßnahmen sichergestellt und überprüft wird. 

Im Otto-von-Gruber-Gebirge sind bisher noch nicht ausreichend wissenschaftliche, aktuelle Daten vorhanden, um eine genaue Beschreibung des Gebietes vornehmen zu können, aus der dann entsprechende Schutzmaßnahmen sinnvoll abgeleitet werden können. Besonders eines der wichtigsten Schutzgüter des Gebietes, eine riesige Kolonie von Schneesturmvögeln, ist in den letzten Jahren nicht ausreichend untersucht. Daher war eine Expedition vor Ort notwendig, um eine ausführliche Kartierung der Kolonie vorzunehmen. Auch unsere Drohnen kommen wieder zum Einsatz, um das gesamte Gebiet aufzunehmen. Geologische Untersuchungen sind ebenso geplant wie verschiedene Proben für Mikroplastikuntersuchungen.

Diese Expedition fand im Dezember 2022 statt.

Sturmgesicherte_Schlafzelte_klein.jpgauf_dem_weg_zum_Phantom_fliegen_im_Aurkjosen_Cirque_klein.jpgSchneeproben_für_Mikroplaste_klein.jpg

Trotz der sehr kurzen Expeditionszeit konnten eine Menge wichtiger Daten aufgenommen werden. Im Laufe der kommenden Monate erfolgen Auswertungen zur Verbreitung der Schneesturmvogelbrutplätze, zur Geomorphologie, zu Schadstoffanalysen und weiteren Themen.

 

Konzept zur Stärkung der Klimaresilienz in der Hofer Kernstadt

Ende September 2022 wurde ThINK von der Stadt Hof beauftragt, ein Konzept zur Stärkung der Klimaresilienz in der Hofer Kernstadt zu erstellen.

Im Rahmen des Projektes erfolgt zunächst eine klimatische Bestandsaufnahme. Basierend auf deren Ergebnissen werden etwaige Auswirkungen auf Beschäftigte, Wohnende und Besucher in der Hofer Kernstadt diskutiert. Im Anschluss erfolgt eine Zusammenstellung (und wenn möglich konkrete Verortung) von kurz- mittel- und langfristigen Maßnahmen in Steckbriefform zur Verbesserung des Lokalklimas und damit auch der Aufenthaltsqualität für alle drei Personengruppen. Letztlich ist noch eine kompakte Aufbereitung von allgemeinen Handlungsanleitungen für die klimaangepasste Gestaltung öffentlicher Räume vorgesehen. Der Abschluss des Projektes ist im Januar 2023 geplant.